Freitag, 15. Oktober 2010

13.10. riobamba - st.anita (chimborazo)

packen unsere rucksaecke auf einen grossen anhaenger und uns dazu und auf gehts nach st. anita. einem kleinen dorf am fusse des schneebedeckten chimborazo (vulkan, gletscher, hoechster berg hier, ueber 6000 m).
wir duerfen hier in der gemeinde eine nacht in einer gemeinschaftsunterkunft verbringen. es duerfen hier nur 3 - 4 x im monat auserwaehlte touris herkommen.

weiter gehts mit den pick-ups. wir maedels wollen natuerlich wieder hinten drauf sitzen, weils einfach cool ist. allerdings schlucken wir dann echt nur noch staub, weil die strassen hier nur aus sand bestehen..bah, knirscht richtig zwischen den zaehnen...naja, ist ja schliesslich auch ein adventure-trip ;-)

duerfen den letzten "eismann" equadors bei der arbeit beobachten. baltazar ist 67 jahre und geht 2 x in der woche zum gletscher um dort das eis in bloecke zu schneiden und diese dann mit seinen 3 eseln runter zum markt zu bringen.
er bindet aus dem schilf/gras lange schnuere. ein absolut gigantisches bild mit den 3 eseln, der alte, wettergegaerbte mann, im hintergrund die berge mit dem gletscher...wow... kann es gar nicht richtig erfassen, so gewaltig ist das alles.
er macht sich dann richtung gletscher mit seinen eseln. wir mit den pick-ups bis zu dem punkt, an dem die fahrzeuge durchscharren und wir zu fuss weitergehen. wir sind auf 4.100 meter. uns begleiten 2 maenner aus der komune. manuel der chef des dorfes bittet den vulkan um erlaubnis und um schutz. wir knien dazu nieder und er spricht auf quechuan (sprache der inkas). echt ein ganz besonderes erlebnis.

uff...ich schnaufe wie ein ackergaul. es ist so seltsam, was die hoehe mit einem macht und wenn einem echt die luft wegbleibt. laufen im schneckentempo stueck fuer stueck weiter. einer unserer truppe macht schon schlapp und geht mit unserem marcello wieder zurueck. auf halber strecke gehen machen wir rast an einer huette, die guides kochen (schueren feuer in der huette) uns einen tee mit einem kraut, dass sie vorher hier gesammelt haben (ist das gleiche, dass wir damals in peru am titicacasee bekommen haben !). hilft gegen hoehenprobleme, etc.. carlin und ich haben schon echt heftige kopfschmerzen...ohweh und ist erst die haelfte bis zum gletscher. finde irgendwann meinen rhytmus und es geht mir etwas besser. oben (jetzt auf 5.000 meter !) wieder ein gigantisches bild. der alte mann hackt die bloecke zurecht, wickelt sie in schilf ein und befestigt sie mit den schilf-straengen an den eseln. die esel haben kein halfter, stehen einfach brav da und warten. diese harte arbeit und er bekommt nur 3 dollar/block ! (und wahrscheinlich ist er trotzdem zufriedener, als so manch einer in unserer welt mit jeglichem luxus). jeder block wiegt ca. 40 kg und diese kleinen zierlichen esel bekommen je 2 drauf und muessen diese steile, steinige strecke meistern !
carlin wird richtig krank, hat blaue lippen und weint vor lauter kopfschmerzen. sie ist total am ende. kriegen sie gerade so runter. die arme !

ist echt interessant wie sich die vegetation hier veraendert. von steinig, bis zu vereinzelten planzen, dann immer mehr und dann das schilf. wir fahren wieder mit dem pick-up zurueck und ich kann mich an dem bild der berge kaum satt sehen. im dorf treibt unser pick-up die leute und tiere auf die seite, die sich gerade wieder auf den weg ins dorf machen. esel mit holz bepackt. schweine, kuehe, frauen in der typischen tracht, teilweise mit den kindern am ruecken. so urtuemlich hier. moechte das so gern mit dem foto festhalten, will aber nicht respektlos gegenueber den leuten sein. wenn die frauen die huete weit nach hinten tragen, bedeutet das, dass sie nicht verheiratet sind; erst dann tragen sie diese weiter ins gesicht gezogen (dann braucht sie ja keiner mehr zu sehen ;-) )

abends werden wir in der gemeinschaftshuette bekocht mit spargelsuppe und popcorn, fleischbaelchen, kartoffelbrei, avocado und wir trinken ein typisches, heisses getraenk mit alkohol. sitze dann noch mit kate am offenen kaminfeuer, weil es mich sooo friert. echt kalt hier. pack gleich wieder meinen schlafsack aus. duschen ist nicht, weil nur kaltes wasser kommt. dann lieber dreckig ins bett. kate zieht keine ihrer 3 hosen aus.

was fuer ein erlebnisreicher tag ! bin echt ueberwaeltigt von der natur, dem leben hier, einfach alles so beeindruckend und anders !

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